Geringe Finanzkompetenz kann einen durchschnittlichen Haushalt in Deutschland jedes Jahr tausende Euro kosten. Bevor man sein Geld anlegt, sollte man sich deshalb umfassend informieren oder beraten lassen
Die Studienergebnisse eines großen deutschen Finanzinstituts zeigen, dass rund 28 Prozent der Bundesbürger nur über eine "geringe Finanzkompetenz" verfügen. Die Befragten würden nicht das Wissen und die Fähigkeiten besitzen, solide finanzielle Entscheidungen zu treffen und dadurch viel Geld beim Vermögensaufbau verschenken, bemängeln die Autoren der Studie. Als Grundlage wurden jeweils mehr als 1.000 Personen in Deutschland und in sechs weiteren Ländern über finanzielle Basics wie Zinssätze, Inflation, Anlagerisiken und -erträge befragt. 56 Prozent der Testpersonen verfügen laut Studie über ein durchschnittliches Finanzwissen, 16 Prozent zeigten ein hohes Finanzwissen. Die Ergebnisse in Deutschland entsprechen in etwa den Ergebnissen in den anderen untersuchten Ländern.
Unkenntnis kostet sechsstellige Beträge
Ausgehend von der Höhe des Finanzvermögens, das ein durchschnittlicher Haushalt besitzt, haben die Finanzexperten errechnet, dass sich die Unterschiede bei den Renditen von Investitionen zwischen Menschen mit geringer, durchschnittlicher oder hoher Finanzkompetenz deutlich unterscheiden können. Eine Person mit hoher Finanzkompetenz kann damit rechnen, durchschnittlich pro Jahr 2.690 Euro mehr Ertrag aus seiner Geldanlage einzufahren als Anleger mit geringer Finanzkompetenz. Im Laufe von 30 Jahren summiere sich das zu der gewaltigen Summe von 196.502 Euro.
Finanzkenntnisse aneignen, erfolgreich Anlegen
Die Ergebnisse zeigen, finanzielle Bildung lohnt sich! Vor allem jüngere Anleger, die noch wenig Erfahrung mit Geldanlagen besitzen, sollten sich mit der Materie beschäftigen. Auf den Internetseiten von Banken, Fondsgesellschaften und Vermögensverwaltern finden sich viele fundierte Beiträge zu Themen wie Rendite, Kapitalsicherheit oder Zinsen.
Sowohl Finanzinstitute als auch die Verbraucherzentralen bieten unterschiedliche Formate zur Vermittlung von Finanzwissen an. Die Palette reicht von Informationsveranstaltungen über Privatanlegerseminare bis hin zu Workshops. Ziel ist es, Sparer und Anleger über alle Möglichkeiten der Geldanlage so gut wie möglich zu informieren, so dass sie ihren eigenen Anlagewünschen und ihrem Risikoprofil entsprechend passende Anlageentscheidungen treffen können.
Finanzwissen ist der beste Anlegerschutz
Grundsätzlich gilt: Nur wer über die nötigen Kenntnisse verfügt, kann selbstbestimmt und erfolgreich sein Vermögen mehren. Vor jeder Geldanlage gilt es zu entscheiden, wie lange man sein Erspartes anlegen möchte, welche Risiken man dabei bereit ist einzugehen, wie flexibel die Anlageform sein soll und ob das Sparguthaben im Wert schwanken kann. Wer unsicher ist, welche Anlageform die passende ist, sollte sich von kompetenter Stelle beraten lassen.