Viele Anleger fragen sich derzeit, ob es angesichts der vielen globalen Unbeständigkeiten nicht sinnvoll ist, sein Geld in sichere Zinsen zu investieren statt in unsichere Kursgewinne? Die Antwort hängt von vielen Faktoren ab.
Endlich wieder Zinsen – darüber freuen sich viele Sparer. Und in der Tat, die Renditen von Tages- und Festgeldern sind in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Das letzte Mal, dass es dieses Zinsniveau gab, ist mehr als zehn Jahre her. Das Gute: Sie können die hohen Zinsen über Jahre festschreiben. Das geht problemlos mit mehrjährigem Festgeld. Damit fließen die Erträge zuverlässig Jahr für Jahr auf Ihr Konto – und das ganz ohne Kosten, denn Tages- und Festgeldkonten sind gebührenfrei!
Festgeld eignet sich besonders für sicherheitsorientierte Sparer, die ihr Geld risikofrei anlegen wollen. Dank der festgeschriebenen Zinsen und des fixen Anlagezeitraums ist der zu erwartende Gewinn punktgenau kalkulierbar. Ertragsschwankungen oder Wertverluste sind mit Festgeld nicht möglich.
Festgeld ermöglicht reale Zinsgewinne
Damit unterm Strich nicht nur ein nominaler, sondern ein realer Zinsgewinn entsteht, also ein tatsächlicher Vermögenszuwachs, muss die Verzinsung über der Geldentwertung liegen. In den letzten Jahren war dies aufgrund der hohen Inflation nicht immer gegeben. Inzwischen hat sich das Blatt aber gewendet. Die zurückgehende Inflation ermöglicht nun wieder reale Zinsgewinne. Setzt sich der Trend fort, dürfen sich Anleger über eine weitere Verbesserung ihrer realen Zinsgewinne freuen.
Anlagezeitraum beeinflusst Art der Geldanlage
Ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg einer Geldanlage ist der Anlagezeitraum. Für die kurzfristige Geldanlage eignen sich Tagesgelder, da diese flexibel abgerufen werden können. Allerdings ist die Verzinsung nicht festgeschrieben und die Rendite liegt in der Regel unter der von Festgeld. Festgeld ist prädestiniert für einen exakt terminierten Anlagezeitraum, meist von wenigen Jahren. Der kalkulierte Ertrag kann passend zum Zeitpunkt X für eine bestimmte Anschaffung verplant werden.
Wertpapiere überzeugen bei langem Sparzeitraum
Für lange Sparzeiträume, zum Beispiel um Kapital für die private Altersvorsorge aufzubauen, empfehlen sich aber auch Wertpapiere. So erzielten beispielsweise Fondssparpläne mit global ausgerichteten Aktienfonds nach Berechnungen des Fondsverbandes BVI in den vergangenen 20 Jahren eine jährliche Durchschnittsrendite von 6,3 Prozent. Aus monatlich 100 Euro wurden so binnen zwei Dekaden 46.960 Euro, bei 24.000 Euro Einzahlung. Das Ergebnis berücksichtigt laut BVI alle Fondskosten inklusive Ausgabeaufschlag.
Anleger sollten sich bewusst sein, dass Aktien und Fonds im Wert schwanken. Ertragsgarantien wie bei Festgeld gibt es nicht. Allerdings spielt Anlegern ein langer Sparzeitraum in die Hände. Börsenschwächen können so „ausgesessen“ und überwunden werden. Wichtig ist, das Sparkapital rechtzeitig vor dem Sparende in schwankungsärmere Wertpapiere oder Fonds umzuschichten, etwa in Renten- oder Geldmarktfonds. Möglich ist auch, bei einem Börsenhoch die aufgelaufenen Gewinne zu realisieren, und das Kapital für die verbleibende Sparzeit in sicheres Festgeld zu investieren. So sind die Gewinne zuverlässig gesichert.