Beim Vermögensaufbau favorisieren viele Sparer Fonds. Die breit gefächerten Portfolios bieten gute Renditechancen und ein vermindertes Anlagerisiko. Besonders robust in unsicheren Zeiten sind sogenannte Multi-Asset-Fonds.
Corona-Pandemie, Inflationsgefahr, Rohstoff-Knappheit: Zahlreiche Unwägbarkeiten verunsichern derzeit die Kapitalmärkte. Aktien- und Fondssparer sollten vorsichtig sein und ihr Kapital breit und ausgewogen investieren. Besonders widerstandsfähig sind sogenannte Multi-Asset-Fonds. Im Gegensatz zu reinen Aktienfonds können solche Mischfonds in mehrere Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Währungen investieren. Auch Edelmetalle und Immobilien sind möglich. Das macht die Multi-Asset-Fonds flexibel, wandlungsfähig und weniger schwankungsanfällig, weil sich der Fondsmanager auf jede Börsensituation strategisch einstellen kann. Fast ein Drittel des in Deutschland in Publikumsfonds verwalteten Anlagevermögens von gut 1,1 Billionen Euro entfällt derzeit auf gemischte Fonds.
Flexibles Anlagekonzept erhöht Spielraum
Multi-Asset-Fonds können aufgrund der weit gefassten Anlagestrategie beweglich auf Änderungen am Kapitalmarkt reagieren. Verändert sich die Marktlage können die Fondsmanager das Fondsguthaben von einer Assetklasse in eine andere umschichten. Bei geschickter Investition lassen sich so Verluste der einen Wertpapierklasse mit Gewinnen der anderen ausgleichen. Voraussetzung für ein erfolgreiches Kurswachstums ist allerdings, dass die Fondsmanager rechtzeitig erkennen, wohin der Trend an den Börsen geht. Wählen sie die falschen Wertpapiere oder handeln sie zu spät, nützt das flexible Konzept von Multi-Asset-Fonds wenig.
Die Renditen von Multi-Asset-Fonds
Die Anlage-Mischung von Multi-Asset-Fonds zielt vor allem darauf ab, Risiken gering zu halten. In Aufschwung-Phasen schiebt der erweiterte Aktienanteil die Renditeentwicklung an, die defensiven Wertpapiere im Fonds bremsen den Renditeschwung aber etwas ab. Dies bewirkt, dass die Fonds zwar vergleichsweise ruhig laufen, aber nicht unbedingt zu den Renditekönigen gehören. Die Statistiken des Fondsverbandes BVI weisen für ausgewogen anlegende, globale Mischfonds eine Fünfjahresrendite von 4,3 Prozent p.a. aus. Zum Vergleich: Global anlegende Aktienfonds kommen auf eine Durchschnittsrendite von 8,6 Prozent p.a. – allerdings müssen Anleger hier mit einer höheren Schwankungsintensität rechnen.
Für wen eignen sich Multi-Asset-Fonds?
Multi-Asset-Fonds empfehlen sich aufgrund ihrer Vielfalt für unterschiedliche Anlegertypen. In erster Linie sind Anleger angesprochen, die möglichst einfach mittel- bis langfristig Kapital anlegen wollen. Multi-Asset-Fonds sind vor allem in Niedrigzinsphasen eine echte Alternative. Da die Fonds das Risiko auf unterschiedliche Anlageklassen streuen, verfolgen sie in der Regel eine stabile Wertentwicklung.
Anleger, die für attraktive Renditen ein höheres Risiko in Kauf nehmen wollen, können mit der Auswahl spezifischer Multi-Asset-Fonds ihre Renditechancen erhöhen. So können sie beispielsweise nicht nur Fonds mit einem höheren Aktienanteil wählen, sondern auch zu Portfolios greifen, die Edelmetalle, Währungen und alternative Investments enthalten. Da sich die Fonds in der Gewichtung der einzelnen Positionen als auch in der Anlagestrategie unterscheiden, können Anleger ein für ihre Anlageziele passendes Depot mit der gewünschten Rendite-Risiko-Präferenz zusammenstellen.