Die Bundesregierung hat das Kindergeld und die Kinderfreibeträge deutlich erhöht. Wer nicht zwingend auf den gesamten Zuschuss angewiesen ist, der kann die Erhöhung dazu nutzen, Startkapital für den Nachwuchs anzusparen.
Seit Anfang des Jahres gibt es 31 Euro monatlich mehr für das erste und zweite Kind, 25 Euro für das dritte. Auch der zusätzliche Kinderzuschlag, eine Sozialleistung für Familien, deren geringes Einkommen nicht für den Lebensunterhalt reicht, wurde auf 250 Euro monatlich angehoben. Zudem stieg der Kinderfreibetrag einschließlich des Freibetrags für den Betreuungs-, Erziehungs- und Ausbildungsbedarf rückwirkend zum 01.01.2022 um 160 Euro auf 8.548 Euro und zum neuen Jahr um weitere 404 Euro auf 8.952 Euro.
Angesichts von Inflation und hohen Preissteigerungen ist das erhöhte Kindergeld sehr zu begrüßen. Doch nicht in jeder Familie sind die Mehreinnahmen bereits auf den letzten Cent verplant. Besteht Flexibilität bei den Ausgaben, können Eltern die Kindergelderhöhung dazu nutzen, Rücklagen für den Nachwuchs zu bilden. Schließlich benötigen die Kinder mit Beginn der Ausbildung oder des Studiums oft Startkapital für die erste Wohnung, für den Umzug oder das erste Auto.
Kapitalaufbau in kleinen Schritten
Für langfristiges kontinuierliches Sparen bieten Fondssparpläne beste Voraussetzungen. Das Renditepotenzial ist hoch, die Kosten sind überschaubar und es besteht – anders als bei vielen Versicherungsverträgen – kein Sparzwang. Eltern können die Sparrate jederzeit verändern oder den Sparplan aussetzen. Wenn nötig lassen sich auch Fondsanteile verkaufen. Die Ratenhöhe und die Spardauer sind frei wählbar.
Wer zum Beispiel bei Geburt des Kindes bis zum 18. Lebensjahr 30 Euro pro Monat in einen Fondssparplan mit 5 Prozent Rendite einzahlt, der darf sich nach 18 Jahren über rund 10.000 Euro Startkapital freuen. Die jüngste Sparplanstatistik des Fondsverbandes BVI weist für global anlegende Fondssparpläne auf Zehnjahressicht eine Durchschnittsrendite von 5,1 Prozent aus, bei 15 Jahren Laufzeit stehen sogar 6,5 Prozent zu Buche. Die Ergebnisse berücksichtigen alle Fondskosten inklusive Ausgabeaufschlag.
Sparen mit größerem Anfangsbetrag
Eine andere Möglichkeit zum Kapitalaufbau bieten die stark gestiegenen Sparzinsen. Eltern, die Kursschwankungen ausschließen und lieber mit Renditegarantie sparen möchten, finden bei Festgeldern attraktive Angebote. Der erforderliche Mindestanlagebetrag kann zum Beispiel durch die in vielen Firmen ausgezahlte Inflationsausgleichsprämie sichergestellt werden oder durch Gelder, die während der Niedrigzinsphase auf dem Girokonto liegengeblieben sind.
Haben Eltern zum Beispiel 2.000 oder 3.000 Euro Ausgleichsprämie von ihrem Arbeitgeber erhalten, können sie den Betrag ganz oder teilweise zu garantierten Zinsen in Festgeld anlegen. Aktuell empfehlen sich Laufzeiten zwischen ein und drei Jahren, denn diese Zeiträume bieten Topzinsen, wie z.B. bei der Credit Europe Bank 2,55% p.a. auf eine Laufzeit von 3 Jahren.