Gute Nachrichten für Sparer: Die Renditen für Festgeld haben sich verbessert. Mehr als ein Prozent Zinsen sind vereinzelt wieder drin. Ob das Zinsbarometer weiter ansteigt, ist ungewiss.
Seit Oktober zeigen die Indexkurven für Festgeld wieder nach oben. Vor allem im Bereich mittlerer Laufzeiten zwischen drei und fünf Jahren ist die Erholung signifikant. Dümpelten die Guthabenzinsen hier vor wenigen Monaten noch knapp über Nulllinie vor sich hin, finden sich jetzt Angebote von mehr als 1,0 Prozent Zinsen pro Jahr.
Ausgangspunkt der Zinserhöhung waren Aussagen der US-amerikanischen Notenbank Fed, angesichts der stark gestiegenen Inflationsrate den Kauf von Anleihen schrittweise herunterzufahren und damit die Zügel der Geldpolitik seit langer Zeit wieder zu straffen. Auch erste Zinsschritte wurden bei anhaltend hoher Inflation in Aussicht gestellt. Die Europäische Zentralbank EZB zeigt sich im Augenblick noch etwas zurückhaltender. Zwar diskutieren die Notenbanker ebenfalls über eine Reduzierung der Anleihekäufe, für eine Erhöhung des Euro-Leitzinses sehen sie aber kaum Spielraum. Zwar werde die Inflation, so EZB-Präsidentin Christine Lagarde, bis zum Ende des Jahres vorerst weiter steigen, danach rechne sie jedoch mit einem Rückgang. Langfristig sei es sogar möglich, dass die Inflation wieder unter die angestrebten zwei Prozent falle.
Gunst der Stunde nutzen
Sparerinnen und Sparer, die hohe Sicherheit bei ihren Geldanlagen bevorzugen, können die gestiegenen Zinsen nutzen, ihr Erspartes in Festgeld mit mittlerer Laufzeit anzulegen. Festgeld unterliegt keinen Kursschwankungen und bietet garantierten Einlagenschutz bis zu 100.000 Euro je Sparer und Bank. Wer beispielsweise 20.000 Euro für fünf Jahre fest anlegt, der kann bei einem Zinssatz von 1,05 Prozent mit einem Zinsgewinn von insgesamt 1.050 Euro rechnen.
Abflauende Inflation verbessert realen Zinsertrag
Ob die Zinsen weiter steigen, ist derzeit ungewiss. Eine Entwicklung dürfte das Sparergebnis aber positiv beeinflussen: Das Abflauen der hohen Inflation. Nach Ansicht nicht nur vieler EZB-Experten wird die Teuerungsrate im kommenden Jahr wieder zurückgehen. Bei sinkender Inflationsrate verbessern sich die realen Zinserträge, denn das Vermögen wird durch Kaufkraftverlust kaum geschmälert.