Viele Anleger setzen auf Dividenden-Aktien und Dividenden-Fonds. Das Problem: Es besteht kein Rechtsanspruch auf Dividendenzahlung. Sogenannte Dividenden-Könige reduzieren das Ausfallrisiko auf ein Minimum.
Neben Kursgewinnen können Aktien- und Fondsbesitzer auch von Dividendenzahlungen profitieren. Dabei handelt es sich um Gewinnausschüttungen, die Aktiengesellschaften an ihre Teilhaber auszahlen. Die Dividende fließt in der Regel jährlich, und zwar nach dem Ende des Geschäftsjahres, oder quartalsweise über das Jahr verteilt an die Anteilseigner. Die Höhe der Ausschüttung hängt vom jeweiligen Gewinn des Unternehmens und dem Ausschüttungsanteil ab. Über die Höhe der Dividende stimmen die Aktionäre bei der Hauptversammlung des Unternehmens ab.
Nicht jede Aktiengesellschaft zahlt Dividende
Dividenden sind quasi eine Art Zinsen, die Aktien- und Fondsbesitzer auf ihr angelegtes Kapital erhalten. Bei Top-Dividendenzahlern kann die Dividendenrendite fünf Prozent und mehr im Jahr erreichen, im Durchschnitt liegt sie aktuell bei zwei bis vier Prozent. Ein Muss sind Dividendenzahlungen allerdings nicht. Entsteht kein Gewinn oder möchte eine Aktiengesellschaft ihre Gewinne lieber reinvestieren oder offene Verbindlichkeiten abbauen, kann sie ihre Ausschüttungen verringern oder komplett darauf verzichten. Aktionäre haben also keinen Anspruch auf Dividende.
Die Praxis zeigt, dass es Aktiengesellschaften gibt, die regelmäßig Dividende zahlen und es gibt welche, die praktisch keine Gewinne ausschütten. Zu letzteren zählen beispielsweise die großen amerikanischen Tech-Konzerne wie Amazon, Google oder Facebook. Wer regelmäßig Dividendenerträge vereinnahmen möchte, sollte diese Konzerne meiden.
Dividenden-Aristokraten und Dividenden-Könige
Welche Aktien versprechen nun zuverlässige Zahlungen? Konstante Dividendenzahler sind sogenannte Dividenden-Aristokraten. Darunter versteht man Aktien, die seit mindestens 25 Jahren regelmäßig Dividende ausschütten und diese zumeist noch steigern.
Noch längere Steigerungsphasen weisen sogenannte Dividenden-Könige auf. Das sind Aktien, die seit mehr als 50 Jahren ihre Ausschüttungen hochhalten oder sie beständig steigern. Beispiel hierfür sind die US-Unternehmen Coca-Cola und Colgate-Palmolive, die seit über 50 Jahren ihre Dividende Jahr für Jahr anheben. Der Pampers-Hersteller Procter & Gamble sowie der US-Chemiekonzern 3M heben ihre Dividenden sogar seit über 60 Jahren regelmäßig an.
- Tipp: Auch in Deutschland finden sich Dividenden-Meister, die zuverlässig zahlen und deren Ausschüttungen seit vielen Jahren über dem Marktdurchschnitt liegen. Dazu zählen vor allem Dax-Schwergewichte wie Allianz, BASF, Telekom und Münchner Rück. Ihre Dividendenrenditen, also die „Verzinsung“ des eingesetzten Kapitals, liegen meist zwischen drei und fünf Prozent.
Dividendenfonds senken Ausfallrisiko gen null
Um das Ausfallrisiko einer Dividendenzahlung bei Einzelaktien zu verringern, empfiehlt es sich, in mehrere Dividendentitel zu investieren. Wem die Auswahl geeigneter Titel schwerfällt, der kann auf Dividendenfonds setzen. Diese Aktienfonds sind spezialisiert auf Dividenden-Titel. Hier suchen Fondsmanager gezielt nach Aktien mit hoher Ausschüttungsquote und überwachen den Status. Fällt ein Titel unter die Vorgaben, wird er durch einen anderen ersetzt.
- Positiv: Die Vielzahl der im Fonds versammelten Aktien sorgt für eine sichere, stabile Dividendenzahlung. Das Ausfallrisiko, wie es bei Einzelaktien besteht, tendiert bei Dividendenfonds praktisch gegen null. Außerdem mindern die unterschiedlichen Titel Kursschwankungen. Zur besseren Diversifizierung werden zudem häufig weitere Assetklassen wie Anleihen oder Immobilien beigemischt.